3D-TV: Erklärung der Technik für Laien und Typen von 3D-Fernseher

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3D-TV ist einer der neusten Trends bei Fernsehern. Dabei ist die 3D-Technik eigentlich gar nicht neu. 3D-Filme waren schon in der 50er Jahren ein Renner. Damals wollte man das rasant wachsende Fernseh-Publikum zurück in die Kinos holen. Seitdem ging es mit den 3D-Filmen auf und ab. Es wurden immer wieder neue Versuche gestartet, aber alle Verbesserungen hatten auch Nachteile. Bis vor kurzer Zeit war 3D ein kleines Nischenprodukt, das auf ruhende Bilder oder Kinos begrenzt war.

Bild: © Rumkugel – Fotolia.com

Was hat sich geändert? Der Durchbruch kam mit dem grandiosen Film „Avantar“ von James Cameron. Zum ersten Mal wurde ein ganz großer Film in 3D produziert. Der überwältigende Erfolg von Avantar, es ist nicht weniger als der erfolgreichste Film aller Zeiten, ist wohl der wichtigste Grund für die vielen 3D-Fernseher, die nun in den Regalen der Läden stehen.

Erst jetzt gibt es interessante 3D-Filme, 3D-TVs mit einer ausreichenden Prozessor-Leistung für die vielen Daten und auch Datenträger, welche nicht nur ganze Full-HD-Filme, sondern auch ganze 3D-Filme auf einer einzigen Disk speichern können. Blue Ray ist der Name der neuen Speichertechnik. Wie es aussieht steht das 3D-TV gerade vor dem ganz großen Durchbruch. 

 

Wie funktioniert 3D-TV?

Das Konzept ist nicht unbedingt neu. Das Prinzip eines 3D-Bildes wurde schon vor langer Zeit entdeckt. Viele unter uns können sich wohl noch an die lustigen 3D-Brillen mit zwei Glässern in verschiedenen Farben erinnern. Die 3D-Bilder waren nicht allzu beeindruckend. Das hat sich nun geändert. Mit modernen Techniken bekommt man Erstaunliches zu sehen. Die Idee dahinter ist jedoch die Gleiche geblieben: Stereoskopie

Das Prinzip der Stereoskopie sind zwei Bilder, welche zusammen betrachtet zu einer optischen Illusion führen. Weil die zwei Bilder von geringfügig unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen wurden, machen sie das nach, was normalerweise unsere Augen und unser Gehirm macht.

Wenn wir ein Objekt anschauen, schauen wir es mit dem rechten und dem linken Auge aus zwei verschiedenen Richtungen an. Da unsere beiden Augen nicht allzu weit voneinander entfernt sind, ist der Unterschied nicht sehr groß, aber es gibt einen leicht verschiedenen Blickwinkel. Unser Gehirn kombiniert diese beiden Bilder und erzeugt damit „Tiefe“, also die dritte Dimension. 3D-TV benutzt die gleiche Methode.

Es werden zwei „Halbbilder“ gesendet, die der 3D-TV aufteilt. Mit Hilfe der 3D-Brille werden diese nur vom rechten bzw. linken Auge gesehen. Wenn alles klappt, sieht der Zuschauer ein stereoskopisches (dreidimensionales) Bild. Das ist alles. Obwohl man die Geräte als 3D-Fernseher verkauft, sind sie eigentlich 2D-Fernseher mit einem doppelten Bild. Aber das ist egal. Was zählt ist das Ergebnis.

Will man heute ein Fernsehprogramm in 3D senden, müssen auch Zuschauer, die einen normalen 2D-Fernseher haben, die Sendung ohne die 3D-Effekte anschauen können. Die Ingenieure erfanden hierzu das sogenannte Side-By-Side-System. Im Prinzip strahlt man man zwei „anamorph gestauchte“ Sendungen aus. Der 3D-Fernseher kann diese entschlüsseln und als 3D darstellen. Alle anderen sehen das normale Fernsehbild. Die Idee ist nicht dumm.

Welche 3D-Fernseher gibt es?

Die meisten 3D-Geräte arbeiten im Moment mit sogenannten Shutterbrillen (manchmal auch LCD-Shutterbrillen genannt). Sie sehen in etwa wie Sonnenbrillen aus, sind aber voller Elektronik. Wie oben erklärt, ist es die Aufgabe der Brille das rechte Bild auf das rechte Auge zu schalten und das linke auf das linke. Genauer gesagt werfen sie das falsche Bild raus, aber das Ergebnis ist das Gleiche. Die Brille muß dazu mit dem Fernseher kommunizieren. Dies geht über infrarot. Ein Nachteil der Shutterbrillen-Technik ist, dass man die richtige Brille für einen bestimmten Fernseher braucht. Diese sind nicht gerade billig. Eine solche Brille kostet um die 50 Euro. Man kann also nicht einfach einen Freund einladen und einen 3D-Film zusammen im Fernseher anschauen. Persönlich mag ich die Shutterbrillen nicht besonders. Sie sind unbequem, sehen albern aus und brauchen Batterien, was auch alles andere als ideal ist.

Das andere System nutzt den Vorteil von polarisiernden Filtern. Sie werfen nicht das falsche Bild raus, sondern sind „blind“ für das andere (falsche) Bild. Das System braucht polarisierendes Licht. In Kinos erzeugen zwei Filmprojektoren zwei polarisierende Bilder. Die beiden Brillengläser sind gleich, aber eines ist um 90 Grad gedreht. Es ist deshalb blind für das eine Bild und lässt nur das andere Bild durch. Ein einfacher Trick, aber er funktioniert.

Der große Vorteil dieser polarisierenden 3D-Brillen ist, dass sie leicht und billig sind. Zu Hause am 3D-TV hat das System jedoch einen Haken. Um den 3D-Effekt zu erzielen, teilt das TV-Gerät das Bild in zwei Halbbilder auf. Man hat somit nur die Hälfte der vertikalen Bildauflösung. Bei Full HD hat man also statt 1920×1080 nur 1920×540 Bildpunkte. Auf der großen Kinoleinwand ist das nicht schlimm, aber zu Hause mit der begrenzten Bildschirmgröße und der limitierten Auflösung ist dies ein echter Nachteil.

Wie sieht man normale Fernsehprogramme auf einem 3D-Fernseher?

Die TV-Geräte heißen zwar 3D-Fernseher, das heisst aber nicht, dass sie nicht auch normale 2D-Geräte sind. Ganz im Gegenteil, es sind meist gute Fernseher. Mit einem kleinen Kniff können sie sogar ein 3D-Bild aus einer normalen Übertragung berechnen. Das Ergebnis ist nicht so gut wie bei 3D-Filmen, aber immer noch erstaunlich. Es hängt viel vom Film und vom Gerät ab. Mit den meisten 3D-TVs kann man den 3D-Effekt auch bei normalen Sendungen zumindest deutlich erkennen.

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